DIE VAMPIRJÄGER

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NOCTURNE

 

Von Ingo Löchel

 

 

 

Crow fuhr herum und drückte ab. Ein geballter Energieblitz schoss aus seiner Waffe und verwandelte den Kopf des Vampirs zu Asche. Unterdessen fiel der Körper des Blutsaugers in sich zusammen.

Crow sah sich kurz um. Es sah nicht gut aus. Die Vampire machten das Vampirjäger -  Team fertig.

Sie waren wie Anfänger in eine Falle getappt. Der Umstand, das die meisten von ihnen noch lebten, verdankten sie ihren Kampfanzügen, der aus einen  besonderer Stoff aus Kevlar, Teflon und Titan bestand.

Als ein weiterer Vampir auftauchte drückte Crow den Abzug seiner Waffe. Doch statt eines Energieblitzes machte es nur klick. Die Waffe war überhitzt. Der einzige Nachteil den dieses Spezialgewehr Marke Prometheus, eine Erfindung der ORGANISATION, die einen konzentrierten Strahl aus Sonnenlicht verschoss, besaß.

Crow schlug dem Vampir die nutzlos gewordene Waffe übers Gesicht, zog eines seiner beiden silbernen Bowiemesser und stieß es seinen Gegner mitten in die Brust. Wie vom Blitz getroffen viel der Blutsauger tödliche getroffen zu Boden. 

Während er dem toten Blutsauger das Herz aus der Brust schnitt, tauchten weitere Gegner auf. 

Gewandt wie eine Katze reagierte Crow sofort und schleuderte seine beiden Bowiemesser gleichzeitig, die treffsicher ihr Ziel fanden.

Unterdessen wurde der Vampirjäger Müller nur einige Meter von Crow entfernt von etwa einen halben Dutzend Blutsaugern gepackt und von ihnen  in Stücke gerissen. Selbst sein Kampfanzug rettete ihn nicht mehr vor den wütenden Attacken seiner Gegner.

Während Crow seine beiden Bowiemesser zurückholte, bemerkte er Shannon, die neue in der Gruppe, die sich mit ihren beiden Pistolen die Vampire vom Hals hielt.

Zwar konnten die Silberkugeln die Vampire nicht töten, aber immerhin verletzen und schwächen.

Geduckt lief er zu der jungen Frau und schnappte sich auf den Weg zwei Prometheus – Gewehre, die neben zwei toten Vampirjägern lagen.

„Wir müssen hier raus!“, rief er zu der jungen Frau entgegen.

Shannon nickte und schoß einem Vampir ins rechte Auge. Das getroffene Wesen schrie vor Schmerzen auf und taumelte zu Boden.

„Verdammte Blutsauger“, murmelte sie und durchsiebte ihren Gegnern mit den Silberkugeln aus ihren beiden Pistolen.

Unterdessen bemerkte sie nicht wie sich ein weiterer Vampir von hinten an sie heranschlich.

Aber dafür hatte ihn  Crow bemerkt. Und wieder flog eines seiner Bowiemesser durch die Luft und bohrte sich von hinten ins Herz des Vampirs.

Shannon fuhr herum, als der Körper des getöteten Blutsaugers ihre linke Schulter streifte.

„Sie müssen immer ihren Rücken freihalten, sonst haben sie die Vampire schneller erledigte, als sie Atem holen können!“, belehrte sie Crow und war Sekunden später an der Frau vorbei.

„Wo wollen Sie hin, Crow?“, meinte Shannon überrascht, während sie ihre beiden Pistolen nachlud.

„Ich hole Magog.“

„Wen?“, fragte die junge Frau erstaunt.

„Na, mein Bowiemesser. Glauben sie etwa ich lasse Magog hier zurück.“

Während Crow sein Messer zurückholte, deckte Shannon ihn den Rücken und schüttelte dabei ihren Kopf.

„Sie sind echt krank, Crow, wissen Sie das?“, bemerkte sie, als er zurückkehrte.

„Ja, ich weiß“, erwiderte er, „aber lassen Sie uns jetzt endlich von hier verschwinden. Den nächsten Angriff der Blutsauger überleben wir nämlich nicht“, erwiderte er, die beiden Prometheus – Gewehre in Händen haltend.

 

 

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EINIGE STUNDEN VORHER

 

„Die Vampire haben sich in diesem alten Haus verkrochen“, meinte Dr. Richards.

„Und woher wissen sie das?“

Dr. Richards schaute zu Crow, der als einziger der Anwesenden mal wieder seine Worte in Frage zu stellen schien.

„Wir haben einen sicheren Tip erhalten ...“

„Aha“, meinte Crow. „Und wie sicher ist dieser Tip?“

Dr. Richards atmete hörbar ein.

„Meine Herren, verlassen Sie bitte für einen Augenblick den Raum .“

Als alle Anwesenden außer Crow das Büro verlassen hatten, fixierte ihn Dr. Richards für einige Zeit stumm.

„Was sollte das, Crow?“

„Das frage ich Sie. Schon seit Wochen wird ein Team nach dem anderen von den Blutsaugern getötet oder die Männer und Frauen verschwinden spurlos. Immer war ein sogenannter sicherer Tip daran Schuld.

Ich habe keine Lust in eine Falle zu laufen wie vor fünf Jahren, Mr. Richards, wo ich Ihren Hintern und das einiger anderer Vampirjäger gerettet habe, woran sie sich hoffentlich noch erinnern werden?“

Dr. Richards nickte.

„Ich weiß ihre Vorsicht zu schätzen, Crow, aber ich habe strikte Anweisung vom Rat, diesem Tipp mit allem Nachdruck nachzugehen.“

„Dann haben die im Rat keine Ahnung, Richards.“

„Kann schon sein, Crow, aber seien Sie bitte ein bißchen vorsichtiger mit ihren Bemerkungen.

Es sind einige Beschwerden über Sie bis zum Rat vorgedrungen und es wurden Nachforschungen über Ihre Vergangenheit eingeholt. Sie stehen auf der Abschußliste.“

„Das war klar.“

„Keiner kennt Ihren wahren Namen, geschweige denn etwas über ihre Vergangenheit . Sie könnten sonst jemand sein ...“

„Zum Beispiel ein Spion der Vampire?“

Dr. Richards lächelte gequält.

„Das sicher nicht“, erwiderte er, holte eine Akte hervor und warf sie vor Crow auf den Schreibtisch.

„Das ist Ihre Akte, Crow. Das haben die Schnüffler vom Rat bis jetzt über Sie herausgefunden.“

Crow nickte und schaute interessiert auf die Akte ohne sie auch nur zu berühren.

„Da waren die kleinen Maulwürfe der Gruppe Omega aber ziemlich fleißig gewesen ....“

„Aber anscheinend nicht fleißig genug. Sie haben nichts wichtiges über Sie herausfinden können.

Der Name Crow oder die deutsche Bezeichnung des Wortes tauchte in den letzten 60 Jahren laut der Akte nur zweimal auf.

Einmal während des Zweiten Weltkrieges. Da war ein Agent mit Namen DIE KRÄHE einer der Anführer eines Spezialkommandos der Nazis, die im Auftrag Adolf Hitlers nach magischen Artefakten auf der ganzen Welt gesucht hat...“

Crow nickte.

„Ja, das war mein Großvater ...“

Dr. Richards  schaute ihn wegen der Unterbrechung mißbilligend an.

„Und dann noch einmal Ende der 50er Jahre im Zusammenhang ... Sie sehen Crow die Schnüffler des Rates haben nichts wichtiges über sie herausfinden können. Ihre Vergangenheit liegt im Dunkeln. Also wer verdammt noch mal, sind Sie wirklich.“

„Ein Freund und Verbündeter im Kampf gegen die Blutsauger, Dr. Richards, das müssten sie während der letzten 5 Jahre selbst herausgefunden haben.“

„Aber nichtsdestotrotz verbergen Sie etwas. Was ist Ihr Geheimnis, das niemand erfahren soll?“

Crow grinste schwach.

„Sie stellen zu viele Fragen. Sie wissen doch, dass zu große Neugierde ziemlich ungesund sein kann?“

„Sie wollen also nicht darüber sprechen?“

„Nein, mit Ihnen nicht und auch mit sonst niemanden. Meine Vergangenheit ist meine Angelegenheit und geht keinen etwas an.“

„Das sieht der  Rat aber anders.“

„Der Rat kann mich mal. Ich bin freiwillig hier. Ich kann die Organisation jederzeit verlassen und keiner würde mich finden ....“

Dr. Richards nickte.

„Sie sind ein verdammter Bastard, Crow.

Crow grinste.

„Das mag schon sein ....“

 

*

 

Shannon Sands war von England in die deutsche Zentrale versetzt worden, da sie neben Englisch und Französisch auch fließend Deutsch sprach.

Doch sie war nicht aus diesem Grund versetzt worden. Es hatte einige Schwierigkeiten bezüglich ihre Loyalität gegeben und so hatte sie sich lieber versetzen lassen, um weiteren Ärger mit ihren Vorgesetzten, der seine Finger nicht bei sich lassen konnte, aus den Weg zu gehen.

Sie schaute auf, als sie einer Gestalt in Jeanskleidung begegnete. Der Mann mit den kurzgeschnittenen Haaren und den Dreitagebart sagte so etwas wie „Hallo“ und ging an ihr vorbei.

Sie blieb kurz stehen und schaute ihm nach. Auch wenn sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte, so wusste sie doch sofort, dass sie gerade den geheimnisvollen CROW begegnet war, über den so viele Gerüchte im Umlauf waren.

In der ganzen ORGANISATION wurde über diesen Mann gesprochen. Viele Gerüchte über Crow waren im Umlauf. Doch niemand wusste etwas genaueres über diesen Einzelgänger und dessen Vergangenheit.

Sie setzte schließlich ihren Weg fort, klopfte an die Tür von Dr. Richards und trat ein.

 

*

 

Crow warf leicht verärgert seine Jeansjacke und das Jeanshemd auf den Boden und begann im Trainingsraum ein bisschen den Sandsack zu bearbeiten.

„Hast Du Dich geärgert?“

Crow hielt in seinem Training inne und drehte sich zu der Stimme um.

„Heinz, was machst Du denn hier? Ich hatte gedacht, ich wäre ganz allein im Raum.“

„Da muss ich Dich leider enttäuschen. Ich wollte die Zeit bis zum nächsten Einsatz etwas sinnvoll nutzen.“

„Verstehe. Wo geht es diesmal hin?“

„Zu einem alten Fabrikgelände am Rande der Stadt. Dort soll sich eine Vampirbande herumtreiben.“

„Scheint ja ein interessanter Einsatz zu werden.“

„Ja, so interessant, dass ich eingeschlafene Füße davon kriege.“

Crow ginste.

Heinz König war vielleicht der einzige der Vampirjäger mit dem Crow ein ein mehr oder minder freundschaftliches Verhältnis pflegte. Ansonsten blieb er lieber für sich allein.

„Du warst bei Richards?“

Crow nickte.

„Also darum bearbeitest Du den Sandsack so, als hättest Du einen Vampir vor Dir.“

„Na ja, Du weißt ja wie Richards ist. Außerdem sitzen ihm und mir die Schnüffler vom Rat im Nacken.“

„Haben die nichts besseres zu tun?“

„Anscheinend nicht. Sie sind in den letzten Jahren ziemlich paranoid geworden. Sie suchen überall nach Verrätern.“

„Und Du sollst einer sein?“

„Das nehmen diese Schwachköpfe anscheinend an.“

 

*

 

„Herzlich Willkommen in unserer Truppe, Shannon.“

Die junge Frau nickte.

„Ich habe Sie dem Beta – Team zugewiesen. Es ist das schlagkräftigste Team, das wir zur Zeit haben.

Alle im Team haben viele Jahre Erfahrung im Kampf gegen die Blutsauger.  Von  Ihren Teammitgliedern können Sie also noch eine Menge  lernen.“

„Gehört Crow nicht auch dem Beta – Team an?“

„Ja, warum fragen Sie?“

„Ich glaube, er ist mir eben auf dem Gang begegnet.“

„Ja, stimmt, das war Crow.“

„Bei wem muss ich mich beim Beta – Team melden?, frage die junge Frau, um das Thema zu wechseln.

„Ich bringe Sie hin. Ich wollte mich sowieso mit Franklin unterhalten. Er ist übrigens ein Landsmann von Ihnen und der Leiter des Beta – Teams.“

 

*

 

Nachdem Crow etwa eine halbe Stunde am Sandsack trainiert hatte, ging es ihm schon wesentlich besser.

Seine schlechte Laune war verflogen und als er aus der Dusche kam, fühlte er sich wie neugeboren.

Als er auf die Uhr schaute, fiel ihm ein, dass er sich noch bei Franklin Becker wegen den neuen Einsatz melden musste. Und da er ein pünktlicher Mensch war, machte er sich auf den Weg.

 

*

 

„Franklin, das ist Shannon Sands. Das neue Mitglied des Beta – Teams.“

Der Leiter des Beta – Teams sah die junge Frau mit einem leicht lüsternen Grinsen an. Sein Blick schien sie regelrecht auszuziehen.

‚Wieder so ein geiles Schwein’, dachte Shannon.

Franklin war ein großer, breitschultriger Mann mit einem glatten Gesicht, das an ein männliches Modell erinnerte.

Becker nickte und reichte Shannon die Hand. Shannons erster Eindruck von dem Leiter des Beta – Teams war, das sie ihn nicht ausstehen konnte. Außerdem ging ihr sein dämliche Grinsen auf die Nerven. Sie konnte sich schon denken, was für dreckige Gedanken Becker gerade durch den Kopf gingen.

Doch bevor sich Franklin weiter der jungen Frau widmen konnte, änderte sich abrupt die Situation, als Crow den Raum betrat.

Franklins Gesicht verdüsterte sich und er verzog den Mund, als hätte er auf eine saure Zitrone gebissen.

„Wem verdanken wir  denn die Ehre Ihres Besuches, Crow.“

„Keiner Menschenseele, Becker. Ich bin aus freien Stücken gekommen, um mich über den nächsten Einsatz zu informieren, wenn Sie nichts dagegen haben.

Und fallen Sie mir nicht mit Ihren dummen Sprüchen auf die Nerven, sonst trete ich Ihnen in den Hintern.“

Franklin wollte etwas erwidern, doch Dr. Richards hielt ihn an, sich zu beruhigen.

„Crow. Da sie schon einmal hier sind, darf ich Ihnen die neue Mitarbeiterin des Beta – Teams vorstellen.“

Crow nickte, schaute Shannon für einige Sekunden an und reichte ihr schließlich die Hand. Er hatte einen festen Händedruck, was der jungen Frau gefiel.

Danach widmete er sich jedoch wieder dem Plan, der auf dem Schreibtisch vor Becker lag.

Sands war unterdessen von Crow überrascht. Sie beobachtete den Mann, der stumm den Einsatzplan studierte. Ab und zu sah er hoch und blickte Shannon an. Er hatte bemerkte, dass sie ihn beobachtete.

Die kurze Begegnung mit ihm, hatte Shannon neugierig gemacht. Wer war dieser Crow wirklich?

 

*

 

Crow hatte sich etwa ein halbe Stunde mit Franklin und Dr. Richards über den Einsatz gestritten, weil er ihn für gefährlich hielt, war aber von den beiden Männern schließlich überstimmt worden.

Der Einsatz wurde genehmigt ohne seine Einwände auch nur im entferntesten  berücksichtigt zu haben.

Und nun war das Beta – Team unterwegs. Wie jedes Vampirjäger – Team bestand auch dieses aus 13 Vampirjägern, Männern wie Frauen.

Als die drei Kombis ihr Ziel erreicht hatten, stiegen die Vampirjäger aus, überprüften noch einmal ihre Ausrüstung und sicherten die Umgebung, um vor Überraschungen sicher zu sein.

Wie alle anderen so war auch Crow mit dem Spezialgewehr Marke Prometheus bewaffnete, einer neuartigen Waffe, die von der ORGANISATION im Kampf gegen Vampire entwickelt worden war.

Sie feuert einen Strahl von konzentrierten, künstlichen Sonnenlicht auf sein Ziel ab und war damit für Vampire absolut tödlich.

Becker gab ein Zeichen und das Team betrat das alte Haus nachdem die verschlossene Tür lautlos geöffnet worden war.

Überall waren die Fenster mit Brettern zugenagelt. Ein Beweis dafür, dass sie es mit den Nachtaktiven zu tun hatten.

Becker gab vier Vampirjägern ein Zeichen und sie sicherten sofort die zwei seitlichen Türen ab.

„Verschlossen“, kam nach kurzer Zeit die Antwort.

Becker nickte.

„Wir teilen uns auf. Crow sie führen Gruppe A und ich die Gruppe B an.“

„Ist es in dieser Situation eine so eine gute Idee unser Team zu trennen. Wir wissen doch gar nicht, was uns dort drinnen erwartet. Wir sollten  deshalb auf jeden Fall zusammenbleiben.“

„Crow, ich bin der Leiter des Teams. Also los. Sie nehmen die rechte Tür. Ich die linke!“

Crow schüttelte den Kopf über die Dummheit Beckers. Dann gab er der Gruppe A ein Zeichen.

Die verschlossene Tür wurde gewaltsam geöffnet und die Vampirjäger betraten den großen Raum.  Und damit schnappte die Falle der Vampire schnappte zu.

 

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EINIGE STUNDEN SPÄTER

 

Als die beiden Vampirjäger  zur Zentrale zurückkehrten schwante Crow übles,  als er keine Wache vor dem Eingang bemerkte.

Er überreichte Shannon instinktiv eine der beiden Prometheus-Gewehre und hielt die andere vor sich im Anschlag.

„Was ist?“, meinte die junge Frau.

„Hier stimmt etwas nicht. Es sind keine Wachen zu entdecken. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Seien Sie bitte vorsichtig“, bemerkte Crow.

Und als die beiden Vampirjäger die Zentrale betraten sahen sie auch schon die Bescherung.

Wo sie auch hinsahen, überall lagen die Leichen von Angehörigen der ORGANISATION.

Ab und zu sahen sie auch einige tote Vampire herumliegen. Doch ihre Zahl war ziemlich gering, denn die meisten der Opfer waren Menschen.

Die Blutsauger mussten die Menschen überrascht haben. Nur wenige waren anscheinend überhaupt dazu gekommen, ihre Waffen zu ziehen, um sich zu wehren.

„Das war ja ein regelrechtes Massaker, Crow. Sie hatten überhaupt keine Chance.“

Der Vampirjäger nickte stumm und fuhr herum, als er ein Geräusch und ein Stöhnen hörte.

Er gab Shannon ein Zeichen und beide stürmten durch eine Tür, wohinter sie das Geräusch vermuteten, und schossen sofort als sie im Licht der Notbeleuchtung einen Vampir erblicken, der einen Verletzten angreifen wollte. Beide Energieblitze trafen den Blutsauger und verwandelten ihn in ein Häufchen Asche.

„Decken Sie meinen Rücken und achten sie auf den Eingang“, sagte Crow und lief zu dem Verletzten.

„Heinz?“

Der Verletzte nickte.

„Schön dich zu sehen, Crow. Ich dachte schon es wäre um mich geschehen.“

„Wie schlimm ist es? Kannst du aufstehen?“

Der Mann nickte.

„Dann los. Wir müssen hier raus!“

Heinz biß schmerzverzerrt die Zähne zusammen, als Crow ihm auf die Beine half.

Doch die drei erreichten den Ausgang des Stützpunktes nicht mehr, der wurde ihnen nämlich von fast zwei Dutzend Gestalten versperrt.

„Heilige Scheiße. Die Bastarde haben uns entdeckt“, konnte Crow noch erwidern, bevor sich die Meute blutdurstig auf die drei Menschen stürzte.

Sofort eröffneten die Vampirjäger das Feuer. Etwa ein halbes Dutzend Schüsse konnten Crow und Shannon abfeuern bevor die Gewehre sich überhitzt hatten.

Während Shannon ihre beiden Pistolen zog, hatte Crow bereits seine beiden Bowiemesser Gog und Magog gezogen und stürzte sich wie ein Verrückter auf die verbliebenen Vampire, etwa ein Dutzend an der Zahl.

Und Crow kämpfte wie ein Beserker. Die Blutsauger hatten keine Chance.

Wenige Minuten später war alles vorbei. Die drei Vampirjäger hatten es geschafft. Doch bevor sie ihren Sieg Feiern konnten, tauchten weitere Vampire auf  und der Ausgang war wieder in sehr weite Ferne gerückt.

„Nehmen sie die beiden Gewehre, Shannon. Ich trage Hans. Wir müssen uns erst einmal irgendwo Schutz suchen. Einen weiteren Angriff der Blutsauger überleben wir  nicht!“

Shannon nickte und folgte Crow durch die labyrinthartigen Gänge des Stützpunktes der ORGANISATION.

 

*

 

„Meinen Sie alle vom Beta – Team sind tot?“, fragte ihn Shannon, als sie einen sicheren Raum gefunden hatten.

„Ich weiß es nicht. Von Gruppe A hat außer uns jedenfalls keiner überlebt. Aber vielleicht konnte sich Franklin mit Gruppe B ja durchschlagen. Zuzutrauen wäre es diesen Bastard.“

Shannon grinste.

„Sie können ihn nicht ausstehen. Stimmt’s?“

Zum ersten mal sah die junge Frau auch Crow lächeln.

„Stimmt genau. Ich mag weder seine Machoart, noch sein sonstiges Benehmen. Er ist schlichtweg ein Arschloch!“

Shannon grinste.

„Ich kann ihn auch nicht leiden „ meinte sie, als plötzlich Crows Name durch die Flure hallte.

 

 

DIE VAMPIRJÄGER

 

Die Horror – Serie von Ingo Löchel

 

Band 1 :  NOCTURNE

 
Autor: Ingo Löchel

 

Internet: http://dunkle.wortwelten.de

 

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der Zustimmung der jeweiligen Autoren.

 

©  2002 by Ingo Löchel

 

 

DIE VAMPIRJÄGER

 

Vorschau:

 

Band 2 – IN DER FALLE DER VAMPIRE

 

Von Ingo Löchel

 

 

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