ALLE FRAGEN....

Alle fragen einen wie es einem geht, dabei interessiert es gar keinen. Es ist eine Höflichkeit um ein Verlangen an Selbstbeachtung auszudrücken, denn als Antwort allein gut, wäre eine Beleidigung für den Egoismus, der in jedem Menschen seinen Platz gefunden hat, um ihn zu beherrschen. Ein auswegloser Fall von Selbstzerstörung. Ich stehe in dieser Welt, hilflos wie ein Kind, das nach einer helfenden Hand sucht, aber keine findet. Eine Welt, die kalt und herzlos ist. Der tägliche Kampf um Geld, Macht, Fortschritt und das eigene Wohl ist anstrengend und eine  tickende Zeitbombe der Verdammnis. Teilnahmslos, schreiten tote Menschen an mir vorüber, denen der Hass ins Gesicht geschrieben steht. Sie starren auf andere, deren Aussehen mehr Geld bedeutet oder das ewige klingeln des Handys Macht und Einfluss verkörpert. Der Neid steigt in ihnen hoch und durchflutet das Herz, das sich nicht wehren kann und dahinsiechen muss, mit Hass. Verkümmert und klein liegt es in einer Ecke ihrer großen stabilen Körper. Sie dulden ihr Herz nur noch als Organ, das ihr Leben ermöglicht, aber nicht als unersetzliches Gefühl der Liebe und Zuversicht. Dafür ist hier kein Platz. Wenn man nicht genauso stark, oder stärker ist, wird man zertrampelt und getötet ohne einen kleinen Funken Mitleid, den kann man sich nicht leisten.  Die Augen werden kälter und liebloser, was sie ohnehin zur Genüge schon waren. Sie haben jenen schönen Glanz verloren, den sie einmal hatten. Ich sehe in den Himmel, versuchend endlich etwas Schönes zu erblicken, das mein Herz beflügelt, aber ich sehe nur unbekannte Flugobjekte, die mir die Sicht versperren und dem Himmel, dem unendlich scheinenden All, alles Leben nehmen. Kein Vogel wird je wieder das Licht der Sonne auf seinen Flügeln fühlen und auf dem Wind durch die Weiten des Himmels schweben. Tod herrscht über uns. Ich vernehme keinen Laut irgendwelcher Tiere, die wahrscheinlich eh in dem Lärm und unter den Tritten der Menschen zugrunde gegangen wären. Kein Leben. Alles verschwunden. Plötzlich durchzucken Schreie meinen ganzen Körper, aber es sind keine Schreie eines hilflosen Menschen, Es sind die Schreie meines Herzens, das sich bemerkbar macht, weil es die Grausamkeit, die Herzlosigkeit, den Egoismus und den bedingungslosen Wunsch, alles zu vernichten, was einem im Weg ist, nicht mehr ertragen kann. Schreie der Verzweiflung, der Trauer. Sie sind voll von Schmerzen der Einsamkeit und durchzucken meinen ganzen Körper. Ich falle zu Boden, auf harten Asphalt, der die Schritte Tausender Menschen trägt. Mein letzter Blick fällt auf etwas, was grün schimmernd durch die Menge tritt. Es ist das letzte Blatt, das am letzten kleinen Zweig, am letzten knorrigen alten Baum zwischen einem Wald aus hochgebauten Geschäftsbaracken steht. Wieder durchzucken Schreie meinen ganzen Körper. Wir haben alles zerstört, wir haben uns zerstört. Ich schließe meine Augen. Ich kann das alles nicht länger ertragen. Schwäche überwältigt meinen Körper. Stille umhüllt mich. Ich hoffe nur, das jemand meine Leiche findet und sie in ein Grab der Hoffnung trägt, damit sie allen zu denken gibt. Ich bin zwischen Menschen gestorben, denen Geld wichtiger ist, als ihr Gefühl.

 

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