Frank Black
Chapter VIII
Vortex
Ich
stand auf einer Anhöhe, rings umher die Landschaft verschwamm in dem Schwirren
und Flimmern der Nebelschwaden, die wie Eisschollen auf einem kalten Fluss,
durchs Land trieben. Im fahlen Licht des wolkenverhangenen Vollmonds schien die
weite Ebene, die ich ringsum erblicken konnte, gefüllt mit den Ausdünstungen
einer alchimistischen Apparatur. Der gesamte Regenbogen, allerdings in einer
Abschwächung seiner Klaviatur ins Pastellfarbene, widerspiegelte sich auf den
wogenden Nebelbänken. Unweit von meinem knapp über die wabernde Oberfläche
ragenden Standpunkt konnte ich weitere dieser rund geschliffenen Hügel
erkennen. Unschlüssig drehte ich mich einmal um meine Achse. An allen
Horizonten das gleiche Bild, eine verschleierte Landschaft, aus der kahl wie
Pilzhüte, die Erhebungen wuchsen.
Auf
der Suche nach einem Abstieg umrundete ich die Hügelkuppe. Aber erst nachdem
ich an drei Seiten auf unpassierbare Abhänge gestoßen war, entdeckte ich
endlich einige Unebenheiten, dir mir zu einem Weg hinunter verhelfen könnten.
Vorsichtig ließ ich mich herab und konnte bald feststellen, dass sich unter dem
schmalen Kamm ein richtiger Vorsprung erstreckte, auf dem ich bequem stehen konnte.
Die wogenden Schwaden reichten mir jetzt bis über die Knöchel und jeder weitere
Schritt war ein unschlüssiges Tasten und verzagtes Suchen. Nach einiger Zeit
fand ich endlich einige feuchte Unebenheiten, die mir einen, wie ich hoffte,
einigermaßen sicheren Abstieg ins Ungewisse ermöglichen würden. Vorsichtig,
einige Male abgleitend und nur knapp dem Absturz entrinnend, glitt ich zaghaft
nach unten. Ich stieg in den Nebel hinein, als würde ich die Leiter eines
Schwimmbades hinabsteigen, und instinktiv hielt ich sogar den Atem an, als die
dichten Schleier über meinem Kopf zusammenschwappten.
Die
Umgebung veränderte sich.
Der
Nebel zog sich zurück und machte Platz für eine fahles rotes Licht, welches die
kahle Landschaft um mich herum nur unwesentlicher erhellte. Alles war in eine
wabernde rötliche Beleuchtung gehüllt, die von der sterbenden Glut eines
riesigen Scheiterhaufens auszugehen schien, der sich feige hinter dem Horizont
verbarg. Ich befand mich auf einem Geröllfeld am Fuße des Felsens. Ich musste
nur zwei Schritte zurücktreten, bis sich mir dessen abscheuliche Form
enthüllte. Wie ein in Stein gemeißelter Totenschädel mit gräßlichen Hauern
anstelle der Eckzähne, ragte das Massiv vor mir auf. Ich war an dessen Gesicht
hinabgestiegen und über das Gebiss hinuntergeglitten.
Kleine
Bäche strömten durch die Ritzen in dem Geröllfeld, und ich sah, dass sie rot
waren. Das Geröll waren Wirbel, Gelenke und Hüften, in wahllosem Schwung
verteilt. Knirschenden Schrittes trat ich noch etwas zurück. Kleine dunkle Bäche
plätscherten am Felsmassiv herab. Die nackte Schädelfratze vergoss blutige
Tränen.
Kalt,
den entsetzlichen Anblicken ungerührt, drehte ich mich, um über das Land zu
schauen. Eine Einöde aus Knochengeröll, überragt von weinenden Totenfelsen,
erstreckte sich, soweit mein Auge in die glühende Dämmerung reichte.
Unschlüssig
sah ich mich ein weiteres Mal um. In Ermangelung einer Besonderheit in dieser
Totenwelt wandte ich mich in irgendeine Richtung, und begann vorsichtig
loszumarschieren. Nach einiger Zeit stellte ich fest, dass alle Schädel in die
gleiche Richtung zu starren schienen. Also wechselte ich die Richtung und ging
den blutigen Blicken nach. Die leeren Augenhöhlen starrten zu einem bestimmten
Punkt in dieser seltsamen Welt, auch die Ströme von Blut, die immer zahlreicher
wurden, und deren Ausweichen mir immer mehr Mühe bereitete, steuerten auf
dieses Zentrum zu.
Im
fahlen Lichtschein sah ich eine Gestalt am fernen Horizont winken und auf mich
zulaufen. Sie schien mir etwas mitteilen zu wollen, aber so sehr sie auch
schrie und gestikulierte, ich konnte nicht das geringste verstehen. Ich
beschleunigte meine Schritte und kam unendlich langsam näher. Wenn ich nicht
sehen würde, wie die Silhouette mir entgegenlief, ich würden meinen, die
Gestalt entfernte sich von mir. Als ich doch endlich näher war, erkannte ich
eine Frau und begann ihre Rufe zu verstehen.
„Frank,
hilf mir...! ... musst mich retten, Komm! Hilf mir...“
„Mariana
!“ schrie ich und begann zu rennen.
„
... mir! Es ist noch nicht zu ...., ... uns noch retten. ... auf und rette
uns!“
Ich
rannte schneller auf sie zu, aber meine Füßen verhakten sich bei jeden Schritt
zwischen den Knochen. Skeletthände griffen nach meinen Knöcheln und hielten
mich fest. Mühevoll riss ich mich bei jedem Schritt aufs neue los. Gelenke
brachen und Finger splitterten unter meinen Tritten. Bis ich mit einem Fuß in
eine dieser blutigen Pfützen trat. Sofort blieb ich kleben und konnte meinen
Fuß auch unter größten Anstrengungen nicht mehr befreien. Hilflos sah ich zu,
wie Mariana ihre Arme nach mir ausstreckte und sich langsam näherte.
Endlich
berührten sich unsere ausgestreckten Hände.
Ich
sah in ihr Gesicht, und kaltes Entsetzen schüttelte mich. Ihre Haut begann sich
in Streifen von der Stirn über ihr Gesicht zu schälen und fiel fetzenweise zu
Boden. In ihren Augen sah ich die Angst und die Qual eines Sterbenden. Bis auch
diese aus ihren Höhlen rollten und mit einem leisen Platschen in einer Pfütze
verschwanden. Die Gestalt brach in die Knie und Fleisch und Muskeln lösten sich
vom Gesicht, den immer noch ausgestreckten Armen und vom ganzen Körper. Ihre
Hilferufe und ihr Flehen wurden von einem Röcheln erstickt und alle Laute aus
den Resten ihrer Kehle erstarben. Auf eine mir grausig bekannte Art und Weise
löste sich der Leib auf und nach kurzer Zeit fiel das aufgerichtete Skelett
rasselnd in sich zusammen.
Erschüttert
stand ich da und sah auf den zusammengesunkenen Haufen Knochen, der mir zu
Füßen lag. Fast mühelos zog ich nun meinen Fuß aus der Blutpfütze und kniete
nieder. Bittere Tränen der Verzweiflung über Marianas und meine eigenes
Schicksal vergießend, barg ich das Gesicht in meinen Händen. Lange Zeit kniete
ich schweigend vor dem trostlosen Häufchen Knochen, welches klappernd und klickend
immer weiter brach und in kleinere Teile zerbröselte. Inmitten dieses immer
kleiner werdenden Haufens sah ich ihr Amulett glitzern. Ich ließ es liegen,
mochte es in alle Ewigkeiten mit ihr ruhen. In Zukunft würde ich diese Amulette
als Trophäen bei mir tragen. Aber nicht Marianas.
Meine
Augen hatten keine Tränen mehr und meine Seele war kalt geworden. Ich hatte
meine Entscheidung getroffen. Mein Weg war mir gewiesen geworden. Ich würde
diese Bosheit, die mir solche Grausamkeiten antat, bekämpfen, wenn es sein
musste, bis in den Tod. Meine eigene Rettung war mir unwichtig geworden.
Ein
Mädchen, dass ich erst ein paar Stunden gekannt hatte, aber trotzdem zu einer
Seelengefährtin geworden war, ist entsetzlich zu Tode gekommen. Ich schwor
Vergeltung und Rache.
Blut
gegen Blut, untotes Leben gegen Leben.
Bis
ans Ende meiner Existenz würde ich die verdammte Brut jagen und vernichten.
Ich
richtete mich hoch auf und schrie meine Wut in das tote Land. Mein Schrei brach
sich tausendfach an den Schädelfelsen und wurde verstärkt und hin und her
geworfen, bis schließlich ein schrilles Heulen die Landschaft erfüllte und mich
zwang, mir vor meinem eigenen Schrei die Ohren zuzuhalten.
Die
riesigen Schädel bekamen Risse, Splitter bröckelten ab und immer größere Teile brachen
berstend herunter. Aus den Spalten sprudelte hellrotes Blut und überflutete die
Knochenwüste.
Ich
richtete meine Schritte dorthin, wo Mariana hergekommen war. Langsam stieg die
Flüssigkeit an und reichte mir bald bis an die Knie. Ich watete durch die
klebrige Flüssigkeit und kam immer mühsehliger voran. Etwas schien mich von
einem Ort fernhalten zu wollen. Ich schlug genau die Richtung ein, in der ich
am schwersten voranzukommen schien und kämpfte mich energisch durch den immer
dickeren Schlamm.
Nach
langem mühevollen Waten durch immer zähere Massen stand ich endlich an der
Kante eines höllentiefen Abgrundes. Ein fast kreisrunder Schlund von
unglaublichen Ausmaßen und tiefer als meine forschenden Augen reichten, öffnete
sich in der Ebene. In der Tiefe tobten strudelnde Orkane gegen glühende
Wolkenmassen an und mitten in dem Wirbel lag das Auge dieses Sturmes. Daraus
stieg das Grauen an das blasse Licht dieser unwirklichen Welt empor. In
gallertigen Batzen tropfte der klumpige, rote Schleim über die Kante, fiel nach
unten, wurde von wirbelnden Böen ergriffen, zerfetzt und in die seltsamsten
Gestalten gepresst.
Fledermausartige
Kreaturen wurden geformt, fielen in Blutgier übereinander her, nur um von den
Winden zerrissen und zu neuen Formen geballt zu werden. Gigantische Leviathane
kamen und entschwanden. Phantasiegestalten der schlimmsten menschlichen
Alpträume wurden hier erschaffen und vergingen nach einem kurzen Pseudoleben.
Hier war der Geburtsort und der Lebensraum all der Gestalten, die in mondlosen
Nächten die Träume der Menschen heimsuchten. Hier verschlang der grausame
Werwolf seine hilflosen Opfer, während dort der heimtückische Troll unter dem
Bett auf seine ahnungslose Beute lauerte.
Die
Palette aller Ausgeburten des menschlichen Geistes tanzte seinen ewigen Reigen
aus Vernichtung und Auferstehung in diesem ewigen Wirbel aus unschuldig
vergossenem Blut.
Ich
begriff jetzt, dass die menschliche Bosheit nie vernichtet werden würde. Denn
hier ergoss sich ein unerschöpflicher Quell aus Grausamkeiten und Wut in
Gestalt blutgeborener Chimären auf die offenen Gehirne der schlafenden
Menschen. Vor meinen Augen wurden Morde angestiftet und Kriege angezettelt.
Kreischend
schoss mir ein abgeschlagener Frauenkopf mit wehenden langen Haaren und
Krähenflügeln anstelle der Ohren entgegen und versuchte mich, mit langen Hauern
ins Gesicht zu beißen. Abwehrend riss ich die Arme nach oben und sprang
erschrocken einen Schritt zurück. Meine Füße blieben in dem zähen Brei kleben
und ich fiel rücklings in den Schlamm. Die geflügelte Fratze über mir zerstob
zu einem Schwaden Blutstropfen.
Der
klebrige Schleim begann mich langsam aber stetig auf den Rand des Höllenloches
zuzuziehen. So wie ich mich zuvor in die eine Richtung gequält hatte, kämpfte
ich mich nun wieder entgegen dem Strom. Allerdings waren meine Chancen jetzt
ungleich schlechter. Der Sog trieb mich unbarmherzig weiter und ich paddelte
unbeholfen herum, wie eine Wespe auf einem Honigbrot. Bald waren meine Füße am
Rand der Klippe angelangt. Vergebens suchten meine Zehen nach einem Grat oder
einem Riss, in den sie sich klammern konnten. Die Flut schob mich voran, auch
meine rudernden Arme konnten das Verhängnis nur hinauszögern.
Ich
fiel...
...lange...
...durch
Dunkelheit...
...
und schlug auf den Boden auf.
Mein
Kopf stieß an etwas Hartes, das krachend umstürzte. Ich wälzte mich herum,
etwas Weiches sprang auf mich und versuchte mich zu überwältigen. Ich rang mit
dem felligen Wesen und konnte es unter mich bringen. Bei dem Getümmel stieß ich
mehrmals heftig verschiedene Gegenstände um. Bis schließlich etwas herunterfiel
und klirrend zersprang. Der bekannte Geruch brachte mich sofort zur Besinnung.
Ich
warf die Wolldecke zur Seite und stand vom Fussboden auf. Langsam kehrte meine
Nachtsicht zurück und ich sah mir den Schlamassel an, den ich angerichtet
hatte. Ein Stuhl war zerbrochen, als ich aus dem Bett gefallen war und als ich
mit meiner Bettdecke kämpfte, hatte ich auch noch den Tisch umgestoßen. Der
Geruch des Whiskeys aus der zerbrochenen Flasche hatte mich letztendlich
aufgeweckt.
Zitternd,
immer noch erschüttert von den Erlebnissen in meinem Traumes setzte ich mich
zurück auf die Bettkante und versuchte meine überreizten Nerven zu entspannen.
Beim Umherschauen entdeckte ich schließlich doch noch eine halbe Flasche
Scotch, die mein Wüten wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden hatte.
Beherzt griff ich zu und nahm erst mal einen angemessen Schluck. Ich wurde
sofort ruhiger, meine Gedanken begannen wieder geordnete Bahnen zu ziehen.
Mein
Traum schob sich unerbittlich wieder zurück in mein Gehirn.
Ich
hatte meine Wahl getroffen, kein Zweifel. Allerdings würde ich meine Hoffnung,
Mariana noch lebend den Händen des Meisters entreißen zukönne, nicht so schnell
begraben. Schließlich hatte ich nur geträumt, obwohl mich der Realismus meiner
Erlebnisse immer noch erschütterte. Aber ich war sicher, dass auch diese
Mariana nur ein Abbild des blutigen Strudels gewesen war, um mich zu
erschüttern. Die Mächte, die mir diesen Traum bescherten, hatten sicher etwas
anderes von mir erwartet. Dass ich flennend und zitternd nach Hause rennen und
mich in finsteren Ecken verkriechen würde, bis mich die Brut endlich erwischte.
Aber trotzig, wie ein in seiner Ehre gekränkter kleiner Junge, musste ich
leider mit einer Enttäuschung dienen.
Der
Schwur war gesprochen, der Eid geleistet, es gab kein Zurück.
Ein
Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Van Helsing war zurück.
Von
Misstrauen überwältigt, stellte ich mich hinter die Tür, drehte lautlos den
Schlüssel herum und riss mit einem Ruck die Tür auf. Eine Gestalt schoss in den
Raum und stürzte zwischen den umgefallenen Möbeln zu Boden. Zappelnd und
fluchend wurde die Unordnung von dem Mann, den ich schnell als van Helsing
erkannte, weiter vervielfacht.
„Verdammter
Mist, Frank, was soll das, ich hätte mir alle Knochen brechen können.“
„Entschuldigung“,
antwortete ich, „aber man kann heutzutage nicht vorsichtig genug sein. Du weißt
selbst, was sich nachts für Gesindel auf unseren Straßen herumtreibt.“
Grinsend
griff ich seine Hand und half ihn auf die Beine.
„Ich
mach mal schnell Licht, dann räumen wir auf. Ich habe etwas für dich
herausgefunden. Allerdings habe ich auch eine schlechte Nachricht.“
Fragend
und im Innersten getroffen starrte ich ihn an. Hatte man Mariana gefunden, ihre
Leiche oder ihre Überreste. Das Aufblitzen eines Streichholzes ließ mein
Augenlicht sekundenlang vergehen. Als ich wieder etwas sehen konnte, hatte van
Helsing schon den Tisch aufgerichtet und die Kerzen in einem metallenen
Leuchter entzündet. Ein warmer Glanz breitete sich in dem kleinen Zimmer aus.
Van
Helsing verließ kurz den Raum und kehrte mit einer frischen Flasche und zwei
Gläsern zurück. Ich hob zwei ganz gebliebene Stühle auf, er stellte alles ab
und wir setzten uns.
„Zuerst
die schlechte Nachricht:“ Er schenkte dabei ein und hielt den Kopf gesenkt.
„Ich habe kein Weihwasser mehr.“
Ich
sah ihn erstaunt an, dann lachte ich erleichtert auf.
„Wo
ist das Problem? Dann mach doch welches, weihe Wasser. Du bist doch Priester
oder etwa nicht?“
„Ja
schon, aber um funktionierendes Weihwasser zu machen, muss man wirklich
glauben. Und einen wirklich glaubenden Priester zu finden, ist schwieriger als
eine blonde Jungfrau im Hafenviertel aufzutreiben. Allerdings kenne ich einen.
Nur musst du dir das Wasser selbst holen. Ich habe dir doch heute morgen von
meinem kleinen Handicap erzählt. Nun, das Problem ist ganz einfach, ich kann
diese Kirche nicht mehr verlassen. Sobald ich über die Schwelle trete, geht es
mir wie dir, wenn du in die Sonne gerätst. Meine Haut fängt an zu brennen und
überall an meinem Körper bekomme ich Blasen und Beulen.“
„Und
dann?“ fragte ich neugierig.
Er
zuckte die Schultern, „Keine Ahnung. Weiter war ich noch nie. Dann fing es
nämlich an unangenehm zu werden und ich bin umgekehrt. Aber jetzt zu der guten
Nachricht, es gibt einen Weg, der dir dein menschliches Leben zurückgeben kann.
Das heißt es gibt mehrere, aber ich glaube, nur einer ist halbwegs
erfolgverheißend.“
„Na
los, spuck schon aus, ich habe genug davon, Leuten die Erklärungen aus der Nase
zu ziehen.“
„Also
gut. Eigentlich ganz einfach. Du musst nur die Kreatur finden, die dich
gebissen hat. Dann schlägst du den Kopf ab, trinkst etwas Blut und verbrennst
das Herz. Und am nächsten Morgen bist du wieder du selbst.“
Er
hob das Glas und wollte mir befriedigt zuprosten. Dann bemerkte er meinen
erstarrten Gesichtsausdruck. Mein Glas fiel mir aus der Hand und zerschellte
auf dem Boden. Die goldgelbe Flüssigkeit benetzte meine zerfetzten Stiefel,
doch ich bemerkte es nicht.
„Oh,“
sagte er und verzog sein hageres Gesicht zu einem leidvollen Grinsen, „eine
Frau, habe ich recht?“