Der Spanner
Er konnte sein Glück kaum fassen. Von diesem Ast aus konnte er
genau in ihreWohnung sehen. Er machte es sich gemütlich und
hielt sein Fernglas griffbereit - für Nahaufnahmen. Er grinste.
Sie war gerade erst nach Hause gekommen. Verschwand in der Küche
um den Einkauf zu verstauen. Schnippte im Türrahmen zum
Wohnzimmer, ihre Schuhe von den Füßen um danach ins
Schlafzimmer zu gehen. Er zückte sein Fernglas, um genau sehen
zu können, wie sie ihre Bluse aufknöpfte. Wenn er noch ein
wenig an der Feinabstimmung drehte, konnte er sogar ihre
Brustwarzen unter dem BH sehen. Der hatte ein Blumenmuster. Sein
Grinsen wurde breiter.
Er hörte ihr Telefon klingeln. Mist, sie hatte gerade ihre Bluse
ausgezogen und die Knöpfe ihrer Jeans geöffnet. Sie würde sich
doch jetzt nicht wieder anziehn und die Wohnung verlassen? Sie
ging ins Wohnzimmer und nahm den Hörer ab. Es schien ihr Freund
zu sein,
denn ein Strahlen ging über ihr Gesicht. Sie ließ sich in den
Sessel fallen und lauschte den Worten am anderen Ende der Leitung.
Er schien ihr etwas verdammt heißes zu erzählen, denn sie
schloss die Augen und begann sich zu streicheln. Öffnete den BH
und legte die Hand auf ihre Brust.
Oh Mann, heute war sein Glückstag!
Jetzt fiel die Jeans zu Boden und sie legte einen Schenkel über
die Sessellehne. Ließ ihre Hand über ihren Bauch unter ihren
Slip wandern.
Aber was war das? Sie sprang auf, um den
Fernseher anzumachen. Verdammt, zuerst trieb sie den Inhalt
seiner Hose fast zum explodieren und jetzt wollte sie fernsehen?
Ihr Freund musste eine Niete beim Telefonsex sein. Sein Blick
fiel auf den Fernseher. Sie hatte den Lokalsender eingeschaltet.
In einer Sondersendung warnten die Behörden vor einer Bestie,
die in der Umgebung ihr Unwesen trieb.
Er lachte auf. Was war passiert? Hatte schon wieder irgendeine
halbblinde Alte einen Hund in der Dunkelheit für ein Ungeheuer
gehalten? Er verfluchte alle senilen Senioren mit zuviel
Phantasie. Im Fernsehen zeigte man jetzt eine Zeichnung. Er
lachte sich halbtot. Der Phantomzeichner hatte wirklich sein
bestes gegeben.
Das Monster war groß wie ein Haus, am ganzen Körper behaart und
hatte spitze Ohren. An seinen Pranken waren lange Krallen und die
Zähne erinnerten ihn an den weißen Hai. Aber das lustigste war,
es hatte Flügel. Er verlor vor Lachen fast das Gleichgewicht.
Jetzt kamen die empfohlenen Verhaltensmaßnahmen. Aha, Fenster
und Türen schließen....niemandem öffnen... Sie stand auf und
trat ans Fenster.
Vergessen war die schwachsinnige Sondersendung. Er konzentrierte
sich wieder vollkommen auf ihren heißen Körper. Sie hatte
kleine feste Brüste und ihre Nippel waren von der Kälte
am geöffneten Fenster ganz hart. Einen flachen Bauch und, ok,
das Höschen hätte sie noch ausziehen können. Aber es reichte für
einen kräftigen Druck zwischen seinen Beinen. Sie schloss das
Fenster und leider auch die Vorhänge.
Aber als er gerade los fluchen wollte, hörte er hinter sich ein
Schwirren. Der Baum auf dem er saß, bog sich in einem plötzlich
aufkommenden Orkan. Er hielt sich krampfhaft fest und blickte über
seine Schulter. Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern
gefrieren. Eine riesige Kreatur stand, fledermausähnliche Flügel
schlagend vor ihm in der Luft. Mit jedem Flügelschlag wirbelten
ihm Blätter und Zweige ins Gesicht. Eine grauenhafte Fratze
starrte ihn an, von messerscharfen Zähnen tropfte der Geifer.
Und er wusste plötzlich, dies war heute doch nicht sein Tag....